Sonntag, 22. November 2015

"Brooklyn Brewery - Black Chocolate Stout"

Name: "Brooklyn Brewery"
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Sorte: "Black Chocolate Stout"
Bier-Index

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale Malz, Karamellmalz, Röstmalz), Weizenmalz, geröstete Gerste, Hopfen (Willamette, Fuggle)

Besonderheiten:
Seit 1994 braut die Brooklyn Brewery ihre Interpretation des Russian Imperial Stout. Seine dunklen Schokoladenaromen erhält es durch die kunstfertige Mischung von sechs Malzen und Monaten der Lagerung. Dieses Stout ist ein „Toast“ auf die Winterzeit, das man am besten vor einem schönen warmen Kamin genießt.

FAZIT:
Heute nun wieder ein von "Braufactum" importiertes, durch einen geschätzten Kollegen bereitgestelltes Leckerlie, was dem Datenblatt zufolge genau meinen Genussnerv treffen sollte. An dieser Stelle noch einmal meinen herzlichsten Dank an Gero. Der Inhalt dieser sehr nett aussehenden, 355ml Flüssigkeit fassenden Flasche entspricht mit seinen wuchtigen 10% Alc. einem "Russian Imperial Stout" und wie es zu diesem Stil kam hier als kleiner 4 Zeiler...
Im 18. Jahrhundert bestellte Katharina die Große, Zarin von Russland, in England für ihren Hof Stout. Um das Bier für die lange Seereise „fit“ zu machen, wurde es stärker eingebraut und gehopft. In Russland kam es in einer perfekten Qualität an und es wurde bald zum beliebtesten Getränk des russischen Adels.
Befassen wir uns aber lieber schnellstmöglich mit dem kostbaren Inhalt, denn meine Speichelproduktion läuft schon auf Hochtouren. Sehr geschmeidig, leicht ölig wirkend, fliesst die dunkle Flüssigkeit ins Glas und baut dabei eine sehr dichte, cremige, dunkelbraune Schaumkrone die nicht im entferntesten daran denkt den schnellen Abgang zu machen. Irgendwann ist aber auch hier schluss, wobei aber Schaumreste am Glasrand kleben bleiben und sich noch lange Zeit später immer ein Fingerbreit über der Flüssigkeit hält...das nenn ich mal beeindruckend. Gäbe es eine Farbe die dunkler ist als schwarz, diese Flüssigkeit könnte man damit benennen. Undurchschaubar selbst wenn man das Glas direkt gegen das Licht hält. Ich bilde mir ein, einen wirklich tiefdunklen Rotschimmer erkennen zu können aber drauf wetten würd ich dann doch nicht.

Auch an der Nase wird es sehr beeindruckend und die Stilrichtung macht ihrem Namen alle Ehre. Es liegen einige Aromen in der Luft die ich glaube gar nicht alle benennen kann. Es sind die typischen Aromen von Kaffee mit leicht säuerlichem Touch, Schokolade die hier aber gar nicht so dunkel erscheint was mir sehr gut gefällt, dunkle Beeren, etwas süßes was mich an Honig erinnert und auch etwas frisches was mich an nasses Gras erinnert. Und alles zusammen...wobei der ein oder andere garantiert noch mehr Aromen rauspicken kann...ist die reinste Harmonie. Keine Aussreißer, alles eine Masse und doch einzeln ortbar.

Der Antrunk ist der Hammer. Durch minimale Rezenz fliesst es unheimlich weich in den Mundraum. Weich ist hier eigentlich untertrieben, ich würde es schon sämig nennen...einfach ein Traum. Sofort entfalten sich die Aromen die man schon von der Nase kannte. Vorn dabei diesmal dunkle Schokolade und leichte Säure die etwas Charme von einer Praline mit Likörfüllung versprüht. Dazu gesellt sich die Süße von Honig und die Würze von gerösteten Kaffeebohnen. Alles eingehüllt in eine unterstützende Alkoholnote die an dieser Stelle ihre Arbeit mehr als zufriedenstellend macht und die Gesamtkomposition zur Perfektion abrundet. Ich bin hin und weg und Gero hat nicht zu viel versprochen...zumal ich ein riesen Fan dieses Stils bin. Das hier ist eine glasklare Verköstigungsempfehlung.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.

Sonntag, 15. November 2015

"Belhaven Brewery - Craft Pilsener"

Name: "Belhaven Brewery"
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Sorte: "Craft Pilsener"
Bier-Index

FAZIT:
Ein weiteres mal bekommen meine Rezeptoren Besuch aus Schottland. Es ist nicht das erste Bier der "Belhaven Brewery" und wird hoffentlich auch nicht das letzte sein. Alle bisherigen Kehlenbefeuchter haben das Prädikat lecker bekommen...umso mehr freu ich mich auf dieses, wenn auch die Erwartungen etwas höher geschraubt sind.

Eine kräftige godgelbe Färbung strahlt aus dem Glas. Die Schaumkrone ist nach dem einschenken voluminös und mit gröberen Poren durchzogen die sehr rasch eine enorme Größe annehmen und dann auch viel zu schnell den Geist aufgeben. Kurze Zeit später kann man die weiße Pracht nur noch erahnen. An der Nase macht es einen zahmen Eindruck und doch kommen einerseits die süßen Nuancen des Malzes sowie eine fruchtige Note, die mich in Ansätzen an einen frischen grünen Apfel erinnert, deutlich herraus. Auch ein Hauch getreidiges kann man nicht verleugnen was ganz entfernt etwas brotiges versprüht. Der Antrunk ist mild Rezent aber verteilt trotzdem etwas Lebendigkeit auf der Zunge. Der Körper ist sehr ausgewogen und weich mit vorherrschender Malzsüße und milder Getreidenote. Bitterhopfen scheint man gänzlich vergessen zu haben denn selbst bei näherer Rezeptorenanalyse lässt sich nicht das geringste herrauspicken. Eine leichte fruchtige Note im Hintergrund bringt etwas Frische ins Geschehen und verstärkt sich leicht ab der Mitte bis in den Abgang um dort langsam auszuklingen. Auch zum Schluss keine Anzeichen von Bitterung in Sicht.

Alles in allem ein rundes, schmackhaftes und süffiges Vergnügen, was für meinen Geschmack allerdings zu mild ausgefallen ist. Auch der nicht stattfindende Bitterhopfen trübt die ganze Sache sehr ab, zumal es hier nicht einmal zu einem AngriffsVERSUCH gekommen ist. Könnte glatt ein Pilsener für den deutschen Normalbiertrinkermarkt sein...obwohl ich glaube das selbst der über die nicht vorhandene Bitterung stolpern würde.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.

Samstag, 7. November 2015

"Pyraser Landbrauerei - 6-Korn"

Name: "Pyraser Landbrauerei"
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Sorte: "6-Korn"
Bier-Index

FAZIT:
Meine liebe Bekannte Anke dachte in Ihrem Urlaub an mich und sendete mir diese Bierspezialität als Bereicherung für diesen Blog. Ich sende ein Danke und liebe Grüße an dieser Stelle. Woher mag wohl der Name "6-Korn" kommen mag sich der ein oder andere Fragen...naja ich hoffe eher nicht. Hier wurde mit sechs verschiedenen Getreidesorten gearbeitet die da wären Dinkel, Gerste, Weizen, Roggen Hafer und Emmer. Als zusätzliche Info sei angemerkt das Braumeister Helmut hier mit Mineralwasser gearbeitet hat was ich so auch noch nicht kannte. Herausgekommen ist dabei eine naturtrübe Flüssigkeit mit 4,6% Alc. die sich nun meinen 3 Kategorien (Augen, Nase, Gaumen) stellen muss.

Erste Auffälligkeit ist der Verschluss für den man keinen zusätzlichen Öffner benötigt sondern nur etwas Kraft und das Verständnis in welche Richtung man drehen muss um an das Flüssige zu kommen. Bräunlich mit feinem Rotschleier fliesst es ins Glas und man kann schon am Geräusch der platzenden feinen Schaumbläschen erahnen das der Aufbau nicht von Haltbarkeit geprägt ist. Voluminös ist die Schaumbildung anfangs, doch behält die Ahnung recht und kurze Zeit später ist er auch schon gänzlich verschwunden. Nun sieht es ein wenig nach Spülwasser aus aber lassen wir uns mal nicht verwirren. In der Nase liegt sofort eine tolle Getreidenote die an ein frisches Brot erinnert und immer wieder, nur ganz leicht, kommt eine leichte fruchtigkeit hindurch die sich mit etwas Röstwürze abwechselt. Der Antrunk ist feinperlig und weich mit angenehm runden Körper. Was ich vermisse ist die Intensität im Geschmack. Man kann etwas brotiges rausfiltern und auch die leichte Fruchtnote kommt zum Ende hin ganz leicht hervor aber alles in allem ist es unheimlich langweilig und macht auf mich einen sehr faden Eindruck. Es ist irgendwie nichts greifbares vorhanden sondern alles ist zu einem nichtssagendem Ganzen vermischt. Also ich habe mir hier echt ein Fünkchen mehr an herausschmeckbaren Aromen vorgestellt. Das einzige was es gut macht ist die Kehle hinunter fliessen, aber das macht ein Glas Wasser auch...schade.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.